Loden
Als Loden, Walkloden, Tuchloden bezeichnet man ein aus Streichgarn hergestelltes Woll-Gewebe, welches durch Walken auf z.B. Walkwaschmaschinen mit Hilfe von Stauchklappen und Breitenklappen in Länge und Breite in einem Waschprozess verdichtet werden bis ein geschlossenes Warenbild entsteht.
Der Griff des Gewebes wird kerniger und das Gewebe aus Wolle erhält eine höhere Widerstandsfähigkeit in der Weiterverarbeitung und im Gebrauch. Loden sind atmungsaktiv, strapazierfähig und haltbar, besitzen ein edles und natürliches Aussehen und weisen Regen und Wind ab. Durch die Atmungsaktivität wird ein Schwitzen entgegengewirkt.
Im Prinzip verwendet man die natürlichen Eigenschaften der Wolle zu verfilzen. Eine Voraussetzung zur Herstellung von Tuchloden ist die Fähigkeit der Wolle durch Ihre Schuppenkanten mit Hilfe von
- Feuchtigkeit (Wasser)
- Wärme
- Mechanik (Reibung)
zu verfilzen bzw. ineinander zu kriechen. Durch die unterschiedlichen Reibungskoeffizienten in Längsrichtung der Wollfasern kriechen diese ineinander und verhaken sich. In der Weiterverarbeitung werden die Wollgewebe in der Regel noch weiter veredelt.
Z.B. durch Rauen (voluminöser), Scheren (Abscherung der herausstehenden Häarchen vom Gewebe) und einem Pressen und fixieren wie Kesseldekatur, Finishdekatur je nach dem gewünschten zu erzielenden Effekt und Einsatz. Durch das Pressen mit Hilfe von Wasserdampf wird eine glattere Oberfläche erzeugt, eine höhere Gewebestabilität sowie einen glatteren Griff und edlen Glanz.
Durch den Einsatz unterschiedlich eingefärbter Wollen vor dem Spinnprozess werden besonders ansprechende Farbeffekte (Melangen) erzielt.
Zur Herstellung
von Woll-Loden kann im Prinzip jede Wolle verwendet werden. Beliebt in der Lodenherstellung auch Beimischungen von Kapwollen aus Südafrika um die 22-23 Mikron, welche sich besonders für die Herstellung von Tuchloden eignen, weil diese hervorragende Filzeigenschaften mitbringen.
Typische Lodenartikel finden sich bei traditionellen Wolljacken, Mänteln, Trachten, Röcken und Jagdbekleidung. Als Beispiel sei hier der Schäfermantel aufgeführt der wärmt, Wind abhält, atmungsaktiv ist und Regen und Schnee abweist.
Loden passt zu weiteren natürlichen traditionellen Materialien wie Leder, Baumwolle, Horn (Knöpfen).
Auch im modischen Bereich wird Tuchloden aufgrund seiner eigenen Charakteristik seines Charmes sowie seiner hervorragenden Eigenschaften verarbeitet.
Das Prinzip des Walkens und die Verfilzbarkeit und Walkbarkeit von Wollgeweben ist ein traditionelles und klassisches Verfahren, welches vom Mittelalter in der textilen Herstellung bei Wollartikeln bis heute genutzt wird.