Unsere Naturhaardecken werden vollstufig in Deutschland gefertigt.
Rohstoffeinkauf
Der Rohstoffeinkauf erfolgt vom Firmeninhaber selbst. Wir kaufen die Rohstoffe von etablierten Importeuren und langjährigen Partnern aus der Schweiz, Deutschland, Italien und England. Dabei liegt der Focus auf bester Qualität. Der Einkauf erfolgt nach strengen Qualitätskriterien hinsichtlich Reinheit, Farbe, Feinheit, Länge, Provenienz und geringem Vegetabilienngehalt (Stroh, Gras, pflanzliche Verunreinigungen.) Wir kaufen nur bereits gewaschene Wollen und Haare.
Nur eine sorgfältige Rohstoffauswahl bietet die Grundlage für eine erfolgreiche Weiterverarbeitung und guten Produkteigenschaften.
Zusammenstellung der Mischungen.
Bei Mischungen werden unterschiedliche Rohstoffkomponenten miteinander vermischt. Dies wird z.B.vorgenommen wenn ein bestimmter prozentualer Anteil eines Rohstoffes gewünscht wird oder bestimmte Eigenschaften oder ergänzende Eigenschaften unterschiedlicher Komponenten gewünscht werden.
In der Regel mischt man Komponenten wenn sich bestimmte Eigenschaften der Einzelkomponenten positiv ergänzen sollen, bessere Maschinenlaufeigenschaften erzielt werden sollen oder bessere Materialeigenschaften erzielt werden als es bei einer Einzelkomponente möglich ist.
Durch entsprechende Manipulation wird auch der Mischpreis definiert und fliest in die Kalkulation neben weiterer Parameter mit ein. Die Spinnvorschriften mit Angabe der entsprechenden Spinnparametern und Zusammenstellung der Einzelkomponenten erfolgt vom Firmeninhaber. Dadurch wird eine gleichmässige und verlässliche Qualität gewährleitet.
Spinnen der Garne
Das Spinnen unserer Garne erfolgt in den neuen Bundesländern in einer der modernsten Streichgarnspinnereien in Europa. Die Spinnerei verfügt über neuwertige und moderne Maschinen sowie einer Weissspinnerei für helle Garne und über separate Spinnstrassen für dunklere Garne. Streichgarne sind gegenüber Kammgarnen fülliger, weisen eine geringere Drehung auf und lassen sich leichter rauen als Kammgarne, wenn eine voluminöse Oberfläche im Flor gewünscht ist.
Die Drehungswerte werden individuell dem eingesetzten Rohstoff angepasst. Dadurch wird sichergestellt, dass mit möglichst geringer mechanischen Einwirkung geraut werden kann und eine unnötige Beschädigung des Gewebes vermieden wird.
Zusätzlich werden bei unseren Naturhaardecken 2 feine Garne in einem Zwirn mit speziell weicher Drehung gezwirnt, das heisst mit definierter Drehung zusammengeführt. Dadurch erhält man ein gleichmässigeres und stabileres Garn als ein gröberes ungleichmässigeres Einzelgarn.
Die Spinnparameter wie Drehung/lfm., auszuspinnende Garnfeinheit und Drehung für den Zwirn werden vom Firmeninhaber definiert.
Kastenspeiser, Befüllung der Krempel mit Wolle
Herstellung des Vlies auf der Krempel
Nitschelwerk, Teilung des Fasertvlieses zu einzelenen Vorgarnfäden
Spinnmaschine, Ausspinnung des Vorgarns zu einem Garn mit definierter Drehung.
Spinnmaschine
Herstellung der Kette, Fadensystem in Längsrichtung
Weben
Das Weben unserer Decken erfolgt in Lohnwebereien in Oberfranken.
Unter Weben versteht man in der Regel das miteinander verweben von 2 Fadensystemen. In unserem Fall die Kette in Längsrichtung und dem Schuß in Querrichtung. Durch Auswahl einer geeigneten Bindung werden die Kette und der Schuß miteinander verwoben.
Dabei ist es auch möglich, dass durch Einsatz einer speziellen Deckenbindung auf der einen Seite vorwiegend ein helles Garn, auf der Rückseite ein dunkleres Garn miteinander verwebt wird.
Die entsprechenden Webparameter wie Blattbreite, Teilung, Kett und Schußdichte, Weblänge, Kettgarn sowie Vorgabe welche Garne zum Einsatz kommen, werden vom Firmeninhaber definiert. In der Regel werden dann Weblängen von 40-80 Metern gewebt.
Webmaschine
Webmaschine, im Vordergrund das Gewebe Maharani creme, im Hintergrund die Kette mit Webblatt.
In der Kette verwenden wir bei Naturhaardecken in der Regel eine voluminösere und rauere Wollkette. Dadurch wird der Schuß der später gewaschen und mechanisch geraut wird besser “eingebunden und verankert”, als dies bei einem glatten Garn der Fall ist.
Ausnähen, Warenschau
Das Gewebe wird auf evtl. Webfehler, Knoten etc durchgesehen und gegebenenfalls von Hand repariert.
Ausrüstung (nachfolgende Arbeitsschritte)
Unter Ausrüstung oder Appretur versteht man die Weiterverarbeitung des Gewebes und die Art wie das Gewebe weiter mechanisch und chemisch bearbeitet wird.
Waschen
Durch die Wäsche in speziellen Walk-Waschmaschinen werden Spinnavivagen aus der Spinnerei ausgewaschen und eine Verdichtung in Länge und Breite des Gewebes erzielt. Je nach Material kann dieser Prozess zwischen einer Stunde oder mehreren Stunden dauern.
Durch die Verdichtung des Gewebes findet eine definierte Verfilzung bis zu einem vordefinierten Grad statt (hier werden die natürliche Filzeigenschaften, welche durch die Schuppenstruktur und physikalische Eigenschaften der Wollen und Haare gegeben sind auf natürliche Weise ausgenutzt).
Walk Waschmaschine, Befüllung mit den Webstücken.
Durch die Verdichtung in Breite und Länge wird eine höherer Widerstandsfähigkeit in der Ausrüstung und im späteren Gebrauch der Naturhaardecken erzielt.
Durch den Grad des “Verfilzungsprozesses” wird auch beeinflusst, wie sich die Decke später anfühlt. Am Ende des Waschprozesses wird die Seife ausgewaschen und die Naturhaardecke mit Aminosäure auf ca. PH 5,5 abgesäuert. Bei diesem Wert fühlt sich die Wolle am wohlsten.
Die definierte Verdichtung bildet die Voraussetzung für eine erfolgreiche Weiterverarbeitung.
Glätten
Um gegebenenfalls Falten aus dem Gewebe zu glätten werden die Decken mechanisch über eine beheizte Kalanderwalze geglättet um im Anschluss ein gleichmässiges Raubild zu gewährleisten.
Breitwaschmaschine mit anschließendem Glätten des Gewebes über zwei beheizte Kalanderwalzen.
Kratzenraumaschine mit Strich- und Gegenstrichwalzen zum rauen des feuchten Gewebes.
Rauen im nassen bzw. feuchten Zustand.
Um bei einem Flachgewebe einen Raufloor zu erzeugen wird in der Regel der Schuß mechanisch geraut, der den Flor bildet. Im Mittelalter hat man z.B. mittels Metallkratzen solange von Hand auf dem Gewebe gekratzt bis eine ausreichende Flor oder Rauschicht entstanden ist. Dadurch hat man im Prinzip von Hand ein besser isoliertendes oder wärmendes Fell imitiert bzw. geschaffen. Auf diese Weise konnte man die Florschicht auf einer oder auch auf 2 Seiten erzeugen. Im Prinzip macht man heute nichts Anderes. Das Rauen erfolgt heute natürlich maschinell mit Metallkratzen, Rollkarden aus Disteln oder Metallkarden.
Unter Rauen versteht man die mechanische Bearbeitung mittels Kratzen wie Naturdisteln, Rollkarden, deren Imitation wie Metallkarden oder Metallkratzen.
Besonders schonend raut man Naturhaardecken zuerst im feuchten Zustand. Jeder kennt den Effekt dass das Haar feucht geschmeidiger und leichter zu bearbeiten ist als im trockenen Zustand.
Das feuchte Rauen stellt deshalb eine besonders schonende Art dar wie geraut wird. Sie ist weniger aggressiv und der Grund des Gewebes wird dadurch weniger in Mitleidenschaft gezogen als wenn dies im trockenen Zustand erfolgt. Ein spätere Flusenneigung wird dadurch vermieden.
Spezielle Metallkratzenraumaschine zum Rauen der Decken.
Um ein besseres Ergebnis zu erzielen wird bei Ritter-Decken der Prozess mehrfach in unterschiedlichen Richtungen wiederholt. Entscheidend ist der Maschinenzustand, der Kratzenzustand und die Teilung das heisst Abstand der Kratzen voneinander, sowie eine schonende Maschineneinstellung.
Trotz reproduzierbarer Parameter mittels Abruf gespeicherter Computerprogramme oder Parameter erfolgt die Beurteilung des Rauerfolges visuell und haptisch.
Beim Rauen gibt es verschiedene Raumaschinen welche sich in Art der Garnierung und Funktionsweise unterscheiden. Hier kommt es auf den Maschinenpark und der Erfahrung an wie geraut wird.
Trocknen
Um Stockbildung oder Bakterienbefall vorzubeugen muss nach spätestens 2 Tagen eine Trocknung erfolgen. Diese erfolgt in der Regel auf Gasbetriebene Plan oder Etagenrahmen.
Naturhaare wie Alpaka oder Kamelhaar reagieren besonders empfindlich auf zu hohe Temparaturen über 100° Celsius. Über dieser Temperaturgrenze kommt es bei Wollen und Haaren zu einer chemischen Veränderung Ihrer Struktur.
Trockenmaschine
Rauwalze mit Metalldrähten der Tischraumaschine. Die untere Walze zeigt die Putzwalze.
Besonders Kamelhaar fühlt sich bei Überschreitung dieser natürlichen Grenze spröde an.
Eine schonende Trocknungstemperatur bis max. 100°C ist deshalb wichtig. Unsere Decken werden deshalb nicht über dieser Temparatur getrocknet.
Zwischenscheren
Damit ein schonendes Rauen vom Grund möglich ist müssen die Decken Zwischengeschoren werden.
Rauen im trockenen Zustand
Das Rauen im trockenen Zustand ist aggressiver als im feuchten Zustand. Dabei werden die Fasern aus dem Grund nicht nur herausgezogen sonder auch gerissen. Durch den ergänzenden Rauprozess wird ein besonders dichter Flor erzeugt. Der Schlüssel ist hier eine moderate Rauenergie um die Decke nicht unnötig zu beschädigen.
Tischraumaschine. Überprüfung des Rauflors und der Festigkeit.
Scheren
Durch das Scheren auf einer Schermaschine wird der Flor auf eine definierte Florhöhe geschoren. Jede Seite wird bei Ritter Decken 2 mal in unterschiedlicher Laufrichtung geschoren um eine besonders gleichmässige Florhöhe zu erzielen.
Schermaschine
Schneiden
Die fertig ausgerüsteten Decken werden auf dem Schneidetisch in die gewünschten Längen und Größen geschnitten.
Herstellung von Wolldecken
Einfassung und Etikettierung.
Die Decken werden mit einem gewünschten Einfassband eingesäumt oder mittels Zierkettelnaht aussen eingenäht.
Das Etikett beinhaltet die Information über die Mischungszusammensetzung und der entsprechenden Pflegesymbole.